Diabetes Typ 2 und Schmerzmittel

Worauf ältere Menschen achten sollten

Viele ältere Menschen leiden an Diabetes Typ 2 und haben gleichzeitig Schmerzen.

Der Umgang mit Schmerzen ist für diese Gruppe besonders herausfordernd, da einige Schmerzmittel die Gesundheit zusätzlich gefährden können.

Oft greifen ältere Diabetiker zu nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Diclofenac.

Diese Medikamente sind zwar weit verbreitet und effektiv gegen Schmerzen, bergen jedoch spezifische Risiken, insbesondere bei älteren Menschen mit Diabetes und Herzproblemen.

Risiken bei der Einnahme von NSAR

NSAR wie Ibuprofen und Diclofenac können bei älteren Menschen mit Diabetes Typ 2, die zusätzlich an Herzproblemen leiden, erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Während eine kurzzeitige Anwendung von NSAR bei gesunden Herzen (maximal 5 Tage in niedriger Dosierung) akzeptabel sein kann, steigt bei Herzkranken das Risiko für Gerinnsel und Blutungen deutlich an.

Besonders gefährdet sind Menschen mit einem Stent in den Herzkranzgefäßen.

Diese Drahtkörbchen, die das Blutgefäß offenhalten sollen, können durch NSAR vermehrt zu Problemen führen.

Zusätzlich weisen NSAR ausgeprägte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf.

Für Menschen mit Diabetes Typ 2 ist besonders problematisch, dass NSAR die Wirkung von oralen Antidiabetika verstärken können.

Dies erhöht das Risiko für Unterzuckerungen (Hypoglykämien), was schwerwiegende Folgen wie Verwirrtheit, Krampfanfälle und sogar Bewusstlosigkeit nach sich ziehen kann.

Alternativen zu NSAR

Angesichts der Risiken, die NSAR mit sich bringen, ist es wichtig, über alternative Schmerzmittel nachzudenken. Die folgenden Medikamente stellen potenzielle Alternativen dar:

  1. Naproxen:
    • Naproxen gilt als weniger belastend für das Herz-Kreislauf-System im Vergleich zu anderen NSAR. Dennoch sollte die Einnahme, wie bei allen Schmerzmitteln, in Absprache mit einem Arzt erfolgen, um individuelle Risiken abzuwägen.
  2. Metamizol (Novaminsulfon):
    • Metamizol ist ein starkes Schmerzmittel, das ebenfalls bei starken Schmerzen eingesetzt wird. Allerdings kann eine langfristige Anwendung zu einem starken Gewöhnungseffekt führen und die Leber schädigen. Zudem sind regelmäßige Blutbildkontrollen notwendig, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
  3. Tramadol:
    • Tramadol ist ein opioides Schmerzmittel, das bei mittelstarken Schmerzen eingesetzt wird. Es kann jedoch unterschiedliche Wirkungen bei verschiedenen Menschen haben. Bei etwa fünf Prozent der Anwender besteht das Risiko einer zu starken Wirkung, die zu Atemlähmung führen kann, während es bei etwa zehn Prozent der Menschen zu schwach wirkt und somit die Schmerzen nicht ausreichend lindert.

Der richtige Umgang mit Schmerzmitteln

Die Wahl des geeigneten Schmerzmittels bei älteren Diabetikern erfordert eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile.

Es ist wichtig, dass Patienten ihre Schmerzen nicht auf eigene Faust behandeln, sondern sich ärztlichen Rat einholen.

Der Arzt kann die individuelle gesundheitliche Situation des Patienten berücksichtigen und ein Schmerzmittel verschreiben, das die geringsten Risiken birgt.

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie sollten alternative Schmerzbewältigungsstrategien in Betracht gezogen werden.

Physikalische Therapie, Bewegung und Entspannungstechniken können ebenfalls dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Fazit

Ältere Menschen mit Diabetes Typ 2 sollten besonders vorsichtig im Umgang mit Schmerzmitteln sein. NSAR wie Ibuprofen und Diclofenac können erhebliche Risiken bergen, insbesondere bei Vorliegen von Herzproblemen.

Alternativen wie Naproxen, Metamizol und Tramadol bieten mögliche Optionen, haben jedoch auch ihre eigenen Risiken und Nebenwirkungen.

Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ist unerlässlich, um eine sichere und effektive Schmerzbehandlung zu gewährleisten.

Zurück zur Startseite